Küche

Innenausbau

Die Küche ist in zwei Raumbereiche gegliedert: einen Arbeitsbereich mit zwei Arbeitstheken und dem Ofen sowie die daneben liegende Zone, welche die zwei Eingänge und den Stauraum im hinteren Bereich verbindet. Die Front der Küche kann mithilfe von Klappläden und der großen zweiflügligen Eingangstür komplett zum Freibereich und zur Galerie hin geöffnet werden. Wie auf dem gesamten Grundstück kamen auch bei der Innenraumgestaltungrobuste Materialien wie Beton, Holz und Lehm zum Einsatz. Die Arbeitstheken bestehen aus einer Betonarbeitsfläche und einer Unterkonstruktion aus Betonsteinen, in deren Fugen geschickt Bewehrungseisen als Halterung der Regalbretter eingelegt sind. Die Spültheke im hinteren Bereich wurde erst vor Ort genauer geplant, da hier zuerst die Art und die Maße der fertig zu kaufenden Betonspüle mit den späteren Nutzern der Küche geklärt werden musste. Die Lehmwand hinter der Spüle wird durch eine vorgesetzte Platte mit Ablagefläche vor Spritzwasser geschützt. Zusammen mit den Köchinnen wurden auch die Höhen der Arbeitsflächen nochmals angepasst, da diese etwas unter der europäischen Norm liegen: Dies hängteinerseits mit der Körpergröße und andererseits mit dem Kochen an sich zusammen. In dieser Gemeinschaftsküche werden Mahlzeiten für mehrere Familien zubereitet, die anschließend verteilt werden. Das bedeutet größere Töpfe, mehr Platzbedarf zum Zubereiten und Verstauen und somit auch ausgedehntere Arbeitsflächen. So ergab sich ein großes Küchengebäude mit ca. 44 qm Grundfläche.

Janina Schuldt

 

Shutter, Lamellen, Türen

In Anlehnung an die traditionellen offenen Küchen sollten die Wände des Hauptraums der neuen Küche so luftig wie möglich gestaltet werden. Dabei mussten Aspekte der Luftzirkulation, des Lichts, aber auch der Beschattung bedacht werden. Gleichzeitig sollte die Küche auch verschließbar sein, um Töpfe und dergleichen dort lagern zu können. Die Lösung dafür wurde schon in München bis zur Bauanleitung durchgeplant. Die Wände sollten aus Lamellen bestehen, die teilweise auch als Klappläden zu öffnen sind. Ein Zugang war von vorne, von der Galerie aus, geplant. Eine weitere Tür sollte seitlich zum comedor führen, dem Speisesaal. Die Tür zum rückwärtigen Lager musste besonderen Anforderungen gerecht werden und möglichen Nagetieren und anderem Tierbefall standhaltenAuf der Baustelle wurden die Ausarbeitungen der einzelnen Bauteile verfeinert und die Abstände der Lamellen an Mock-up-Modellen getestet. Die Lamellen erhielten zudem noch eine Schräge, um Regenwasser abzuleiten. Das größte Problem bestand darin, den Ausbau an die bereits stehende Tragkonstruktion anzupassen. Durch das Tauchen in Borsalzlösung gegen Schädlingsbefall hatte sie sich verzogen, sodass die Abstände zwischen den Stützen zum Teil sehr unterschiedlich waren und vor Ort entsprechend angepasst werden mussten. Die beiden Außentüren waren ähnlich zu den Türen der ersten Bauphase als Holz-Stahltüren geplant. Die Stahlrahmen, in denen später die Holzbretter eingefügt wurden, fertigte Don Fulgencio, derselbe Schlosser, der uns auch mit guten Ideen bei Anschlägen und Türgriffen zur Seite stand. Die im vergangenen Jahr gemachten Erfahrungen führten dazu, dass die Stahlrahmen dieses Jahr von Anfang an perfekt passten.

Elena Eichinger

 

Dachplatten

Die Dachdeckung besteht in beiden Bauabschnitten aus Platten aus recycelten Tetrapacks, gesponsert von der NGO Campo. Bereits in der Planungsphase musste die Aufmerksamkeit auf die Verlegearbeiten der Dachplatten gerichtet werden, da die Platten in den Eckbereichen überlappen. Daher wurde ein Zuschnittplan der einzelnen Elemente erstellt, der genau festlegt in welcher Reihenfolge sie verlegt werden mussten. Dadurch konnten vor Ort bereits die Platten am Boden zugeschnitten werden, um sie anschließend nur noch auf den Koppelpfetten einzupassen und zu verschrauben – so der Plan.Gute Planung ist wichtig, aber die Realität ist dann doch eine andere Geschichte. In schwindelerregender Höhe wurden die ersten Platten eingepasst und fachgerecht mit selbst abdichtenden Spezialschrauben fixiert. Die Schwierigkeit bestand jedoch darin, die Verbindungsmittel in die darunterliegenden Pfetten zu schrauben, die man von oben nicht sehen konnte. Anschließend wurde die gesamte Dachfläche mit den restlichen Platten eingedeckt. Die Ausrichtung der Dachelemente musste immer wieder überprüft und korrigiert werden bis sie einigermaßen passte.

Max Schwarz

Planunterlagen

410_K_gr Ground Floor Plan_A2

Grundriss Küche

 

470_K_el Elevations_A2

Ansichten Küche

 

440_K_sc Sections_A2

Schnitte Küche


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